Von Anfang 2016 bis Anfang 2020 haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal sowohl die Reallohnindexe als auch die Nominallohnindexe positiv verändert (die Werte schwanken zwischen 0,4 % und 3,6 %). Der Beginn der Corona-Pandemie ist anschließend deutlich erkennbar: Der Reallohnindex sinkt auf -4,7 % und der Nominallohnindex auf -4 %.
Diese Entwicklung zeigt eine Abnahme des Lohns in Deutschland, die mit der Corona-Pandemie begründet werden kann. Es liegt nahe, dass dadurch soziale Ungleichheit gestärkt wird, da das Sinken der Löhne nicht in allen Branchen stattfindet, es handelt sich lediglich um einen allgemeinen Trend. So verdienen Beamte genauso wie vorher ihr festgelegtes Gehalt, wohingegen Arbeitnehmer*innen in instabilen und unsicheren Arbeitsverhältnissen häufiger gekündigt wird als zuvor. Dies führt zu einer klaren Teilung der Gesellschaft in jene, die keine Senkung ihres Lohnes erfahren, und jene, die aufgrund der Corona-Pandemie weniger verdienen oder gar ihren Job verloren haben.
Diese aktuellen Entwicklungen schaden der Demokratie insofern, als sich mehr Menschen mit antidemokratischen Bewegungen, wie z. B. den Querdenkern, oder im Allgemeinen mit antidemokratischen Ansichten identifizieren können. Durch die sozialen Medien werden ihre Ansichten schnell verbreitet. Andererseits wird die Demokratie für viele in Zeiten wie diesen umso wichtiger, da sie für sie der einzige Weg ist, dieses Problem sachlich, zielorientiert und gewinnbringend anzugehen. Zwar war in letzter Zeit zu beobachten, dass der Einfluss des Parlaments nachgelassen hat, damit Entscheidungen schneller durch den Gesundheitsminister getroffen werden können. Dies schadet insofern kurzfristig der Demokratie, als das Volk bei Entscheidungen nationaler Tragweite nicht mehr repräsentiert ist, zur Eindämmung ist dies jedoch notwendig.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass soziale Ungleichheit in der Corona-Krise durch sehr unterschiedliche Lohnentwicklungen in verschiedenen Branchen und in verschiedenen Arbeitsverhältnissen zunimmt, langfristig der Bevölkerung aber die wichtige Bedeutung der Demokratie in Krisenzeiten bewusst wird, da sie die positiven Effekte sehen, die durch sie erzielt werden konnten. Antidemokratische Gruppierungen stiften Unruhe, die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus werden jedoch flächendeckend wertgeschätzt.