„Geld macht glücklich.“ – eine These, die den nahezu allzeit bestehenden Geldwahn mit der Absicht, dadurch glücklich zu werden, widerspiegelt. Der These nach mache Geld glücklich, die Menge des Geldes, die dafür benötigt wird, ist jedoch nicht genannt. Deshalb wird dieser Aspekt häufig dazu erfunden, die abgeänderte These lautet dann „Je mehr Geld, desto glücklicher.“ Je nachdem, aus welcher Perspektive man die These betrachtet, lassen sich Unstimmigkeiten feststellen.
Beide Thesen stimmen insofern, als mit dem Geld die Möglichkeit dazu besteht, sich Glücksbringendes zu leisten. Allein das Gefühl der Fähigkeit, sich Glückbringendes leisten zu können und es dann auch zu tun, macht glücklich, vor allem die Vorfreude und die Bestätigung, die man nach erfolgter Erfüllung des Wunsches erfährt. Zudem bringt die Weise, an das Geld zu kommen, häufig eine sich anschließende Belohnung mit sich. Hat man sich das Geld auf anstrengende Art und Weise erarbeitet, ist es eine zutiefst befriedigende Erfahrung, dafür entlohnt zu werden.
Andererseits ist es folglich in vielen Fällen nicht das Geld an sich, das einen glücklich macht, genauso wenig wie dessen Besitz, wenn dieser lange andauert, sondern die Ursache des Vermögens, wenn man sich das Geld selbst erarbeitet hat, und das Potenzial bezüglich dessen, was man mit dem Geld anfangen kann. Je nachdem, wie lange der „geldzuflussreiche“ Zustand andauert, lässt dies so manche in einen regelrechten Geldwahn verfallen, der sie viel anderes Glückbringendes vernachlässigen lässt. „Geld regiert die Welt“ – aber nicht alle werden davon glücklich.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es auf den Ursprung des Geldes und auf die Zeit des Besitzes ankommt, um glücklich zu werden. Durch den Besitz „fremden“ Geldes oder dessen Überfluss kann die Freude über das Geld abstumpfen. Zudem kann der eigene Fokus nur noch auf Materiellem liegen. Da es von jedem Menschen einzeln abhängt, was ihn glücklich macht, ist es eher die Suche nach Handlungen und Leidenschaften, die für einen persönlich glückbringend wirken, die empfehlenswert ist – nicht die einfache Empfehlung, Geld zu besitzen.
Ich finde, dass das eigene Bedürfnis nach Geld keine unwesentliche Rolle spielt. Wenn man sich nicht in einem Geldwahn befindet, kann es äußerst glückbringend sein, in den Besitz von Geld zu kommen, wenn man selbst zu wenig davon hat, um sich Wünsche damit zu erfüllen, die unabhängig sind von gesellschaftlichen Idealen und nur den persönlichen Leidenschaften entsprechen. Nicht zu vergessen ist das Teilen und Spenden von Geld. Ich persönlich halte viel von der These, dass Teilen von Geld glücklich macht, besonders dann, wenn dieses für das gemeinsame Wohlergehen ausgegeben wird.